In diesem Jahr hat AMUA die Arbeit in unserer Gesundheitstation aufgenommen. AMUA ist eine Organisation, die von Marie Stopes im Auftrag der kenyanischen Regierung Programme für reproduktive Medizin durchführt. Insbesondere Mutter- und Kindergesundheitsdienste, Familienplanung und HIV-Behandlungen werden hier im Vordergrund angeboten und durchgeführt. Marie Stopes Kenya ist seit 1985 die gröste spezialisierte Sexual- und Reproduktionsorganisation des Landes. Beide Organisationen werden staatlich unterstützt und bieten hohe Qualitäts-Standards.
Mit einem neuen Anstrich in den Farben der Organisation ist das Gebäude nun als offizielle Gesundheitseinrichtung weithin erkennbar.
Die Behandlungen werden weiterhin von Dr. Masha durchgeführt, der sich dort seit zwei Jahren für die medizinische Versorgung der Dorfbewohner engagiert und kompetent einsetzt.
Verbunden mit dieser Verbesserung der Versorgung sind auch höhere Auflagen des Gesundheitsamtes. Um eine bessere Hygiene zu gewährleisten, muss der alte, witterungsbedingt aufgebrochene Estrich durch einen reinigungsfreundlichen Fliesenboden ersetzt werden.
Nach wie vor kommen Patienten auch aus weit entfernten Gebieten, um sich von Dr. Masha behandeln zu lassen und seinen medizinischen Rat einzuholen.
Unser Mitarbeiter Mathias Ponda hatte unglücklicherweise einen schweren Autounfall. Er wurde aber, Gott sei Dank, nicht verletzt und konnte sich schnell wieder unseren Projekten widmen.
Da uns der Brunnenbauer mit dem Preis sehr entgegen gekommen ist, hatten wir die Möglichkeit, die im letzten Jahr geplante Neubohrung in diesem Jahr vornehmen zu lassen. Nach wenigen Tagen hatte der Bohrer eine Tiefe von etwa 27 Metern erreicht.
Das Wasser ist leider noch immer etwas salzig. Aber, anders als bei unserem ersten Brunnen, ist es für den Haushalt gut geeignet und für die Landwirtschaft ebenfalls nutzbar weil es nach dem Abtrocknen keine schädlichen Salzkristalle hinterläst.
Die Wasserstellen am Sabaki-Fluss sind nach den ersten Regenfällen im Hochland sehr gefährlich, weil sich hier viele Krokodile und Flusspferde tummeln.
Die Regenzeit ist in diesem Jahr besonders heftig ausgefallen und hat auch in der Landwirtschaft große Schäden verursacht.
Das Brunnenprojekt in Kilifi konnte ebenfalls auf einen guten Weg gebracht werden.
Obwohl auch dort das Wasser wegen des Salzgehaltes nicht volle Trinkwasserqualität erreicht, sind die Menschen sehr froh und dankbar, das sie zumindest für die Landwirtschaft in der Trockenzeit Zugang zu Wasser haben.
An dieser Stelle bitten wir unsere Leserinnen und Leser um Verständnis, dass wir aus Datenschutzgründen keine Fotos und Namen unserer Patenkinder mehr im Internet veröffentlichen können. Auf Anfrage geben wir gern weitere Informationen über unsere Patenkinder weiter.
K. hat den Schulbesuch trotz seiner Epilepsie erfolgreich abgeschlosen. Es hat ihn sehr viel Kraft gekostet, so dass er sich eine weitere Ausbildung derzeit nicht zutraut. Er möchte jetzt erst einmal Geld verdienen und auf eigenen Beinen stehen. Sollte er sich später noch für eine Berufsausbildung entscheiden, haben wir ihm unsere Unterstützung zugesagt.
C. hat nach ihrem erfolgreichen Schulabschlus nun eine Ausbildung am Teacher’s College aufgenommen und möchte später als Grundschullehrerin arbeiten. Sie ist gern mit kleinen Kindern zusammen und wird bestimmt eine gute Lehrerin.
K. ist der ganze Stolz seiner Eltern und bringt sehr gute Zeugnise nach Hause. In dem neuen Haus, das wir der Familie im letzten Jahr finanziert haben, kann er mit seinen Eltern und Geschwistern der nächsten Regenzeit ohne Sorge entgegensehen. Da er der einzige in der Familie ist, der zur Schule gehen kann, teilt er sein Wissen stolz mit seinen Geschwistern.
M. ist mit ihren 20 Jahren zu einer sehr netten attraktiven jungen Dame herangewachsen. Sie bekommt jetzt monatlich Injektionen mit verschiedenen Medikamenten, die gegen die schmerzhaften Schübe ihrer Sichelzellenkrankheit offensichtlich gute Wirkung zeigen. Sie konnte sich ihrem vorletzten Schuljahr ohne längere Ausfallzeiten und mit vollem Eifer widmen. Unter dem Tod ihrer Schwester vor einem Jahr leidet sie sehr. Wenn die Erinnerungen an diese schwere Zeit auf ihr lasten, fällt es ihr oft schwer, sich zu konzentrieren. Mit etwas Nachhilfe einer befreundeten Nachbarin kann sie aber ihre Lücken schliesen und wird sicher zu einem guten Schulabschlus kommen
An M.s Stelle haben wir in Absprache mit den Paten ihren Bruder M. aufgenommen. Er hatte einen sehr guten Grundschulabschlus und, wie M. damals auch, eine Empfehlung für die National-School. Diese staatlich subventionierten Schulen bieten erstklasigen Unterricht und stehen nur den Jahrgangsbesten offen. Nach den tragischen Ereignisen um seine Schwester wollte er möglichst weit weg von zu Hause und den schlechten Einflüsen der Dorfjugend entgehen. Darum besucht er jetzt die St. Gabriel’s National School in Nakuru. Wir haben ihn zu den Osterferien in der Schule abgeholt und zu seinen Verwandten nach Nairobi gebracht, wo er die Ferien verbracht hat. Aus dem einstigen Bengel ist nun ein fast 17-jähriger sehr netter junger Mann geworden.
M. geht jetzt in die dritte Klasse und hat nach Ansicht ihrer Lehrer ziemlich viele Flausen im Kopf. Als Scout ihrer Klasse ist sie jetzt Pfadfinderin und Klassensprecherin in einem. In dieser Funktion ist sie viel auf Reisen und dadurch ungewöhnlich selbständig. Sie ist jetzt 9 Jahre alt und hilft ihrer Mutti auch eifrig im Haushalt. Sehr eng verbunden ist sie mit ihrer kleinen Schwester.
Die fünfjährige M. konnten wir in diesem Jahr auf Wunsch ihres Paten in unser Programm aufnehmen. Ich erinnere mich noch genau an ihre Geburt vor fünf Jahren. Sie ist ein echter Wirbelwind und trotz vieler Flausen im Kopf die beste in ihrer Vorschulklasse. Rechnen und Schreiben lernt man in Kenya bereits im Kindergarten.
D. hat wie geplant im Januar mit dem Besuch der Oberschule in Magarini begonnen. Leider waren die Umstände dort sehr unerfreulich. Die Mädchen mussten das Feuerholz für die Schulküche selbst sammeln und Wasser gab es tagelang gar nicht. Keine guten Vorausetzungen für einen erfolgreichen Schulbesuch. Wer keinen ordentlichen Unterricht hat, kann auch keine guten Ergebnise erzielen. Also haben wir beschlosen, sie zusammen mit unserem neuen Patenkind Q. in der Bahari-Schule anzumelden.
Q. ist 17 Jahre alt und jüngstes Kind der Familie. Die Mutter ist nach dem Tod des Vaters allein und kann für den weiteren Schulbesuch ihrer Tochter nicht aufkommen. Sie ist sehr bestrebt, ihre Leistungen in der Oberschule zu verbessern.
Beide Mädchen besuchen die Bahari-Schule in Tagesform, denn die Schule liegt nur fünf Minuten vom Haus unseres Mitarbeiters Mathias entfernt. Die beiden haben bei ihm ein gemeinsames Zimmer und erhalten Verpflegung, für die wir aufkommen. Das ist wesentlich kostengünstiger als zwei weitere Internatsplätze.
Das Grab von Mercy, die unter tragischen Umständen um ihr Leben gekommen ist, haben wir auch besucht. Noch immer können wir ihren Tod nicht fassen.
Und dann ist da noch J. unser erstes Patenkind ist mittlerweile 24 Jahre alt, selbst Vater und erkennt so langsam, dass es nicht besonders klug war, damals statt die Schule zu besuchen, mit den Kumpels Marihuana zu rauchen. Er bat um Hilfe für einen weiteren Schulbesuch zur Berufsausbildung im Bauwesen. Derzeit übernimmt er Schreibarbeiten mit einem gebrauchten Laptop, für den wir ihm einen kleinen Kredit gewährt haben. Wir denken, jeder hat eine zweite Chance verdient und wir sollten ihn, sofern es unsere Finanzen zulassen, bei dem Besuch des Colleges unterstützen.
Darüber hinaus bewegt uns da noch das Schicksal von zwei kleinen Kindern:
Die beiden sind etwa fünf und sieben Jahre alt, heisen S. und R. und leben auf der Shamba (Grundstück), auf dem unser Brunnen steht. Da sie von ihrer leiblichen Mutter verlassen wurden, werden sie mehr schlecht als recht von ihrer Großmutter und derem Lebensgefährten betreut.
Die Großeltern leben und arbeiten auf der Shamba, fühlen sich leider sehr stark zum Alkohol hingezogen und sorgen nur unzureichend für die Kinder. Die Kleinen sind unterernährt und haben dort absolut keine Zukunft. Das Haus ist verfallen, ein Dach gibt es nicht mehr.
Wir wissen noch nicht genau wie, aber den beiden Kindern muss irgendwie geholfen werden. Sie müsen aus dieser Umgebung heraus und in fürsorgliche Hände. Es ist durchaus möglich, eine Pflegefamilie zu finden, nur müsten wir uns mit hoher Wahrscheinlichkeit an den Kosten beteiligen…
Finanziell geraten wir so langsam an unsere Grenzen, da, wie in jedem Jahr die Schulgebühren wieder gestiegen sind. Beispielsweise die Progresive School in Malindi, die Maria besucht, kostet in diesem Jahr etwa 900 Euro. Und dabei handelt es sich um eine durchschnittliche Schule, nicht etwa um eine Luxuseinrichtung. Bildung ist nicht nur in Kenya der Schlüsel zu einer gesicherten Existenz und Wasser die Grundlage zum Leben. Ohne eine ordentliche medizinische Versorgung hilft beides nicht. Wir würden gern unsere laufenden Projekte fortführen und sind daher dringend auf zusätzliche Spenden angewiesen um diese umfangreichen Nebenkosten dauerhaft tragen zu können. Es besteht auch die Möglichkeit, sich Als „Co-Pate“ an einer laufenden Patenschaft zu beteiligen. Damit wir mit den Schulen und unseren Patenkindern regelmäßigen Kontakt pflegen können, besuchen alle Kinder eine Schule in Malindi oder in der näheren Umgebung. Den Paten berichten wir regelmäßig über die Entwicklung ihrer Patenkinder und konnten auch manchen Dankesbrief der Kinder überreichen. Allen Pateneltern möchten wir im Namen der Kinder auf diesem Wege sehr herzlich für die treue und regelmäßige Unterstützung danken. Mit einer guten Schulbildung geben Sie den Kindern die Möglichkeit, ihr Leben eines Tages selbstbestimmt und ohne Existenznot zu gestalten.
Im März 2018 wird Gabriele Salim Malumbo wieder für die weitere Projektorganisation vor Ort sein. In unserer Gesundheitstation wird sie versuchen, den Fußboden mit Fliesen auslegen zu lassen, um damit den Anforderungen des Gesundheitsamtes zu entsprechen. Sie wird unsere Patenkinder besuchen und uns über die weitere Entwicklung unserer Schützlinge informieren. Sobald wir die Finanzierung sicherstellen können, werden wir uns auch für eine gesicherte Zukunft der beiden Kinder S. und R. einsetzen.
Da das Internet auch in Kenya gern genutzt wird, werden dort die Namen unserer Patenkinder sowie Fotos aus Gründen des Datenschutzes nicht veröffentlicht. Bastian Kirchner danken wir sehr herzlich für die kompetente und ehrenamtliche Gestaltung unserer Webseite. Auch bei Facebook sind wir nun unter http://www.kenya-hilfe-berlin.de/facebook präsent.
Dank hilfsbereiter Mitmenschen, die uns auf ihren Reisen mit ihrem Freigepäck unterstützt haben, konnten wir 2017 etwa 90 kg Sachspenden nach Kenya transportieren und an Bedürftige verteilen.
Alle Spendengelder werden ausschließlich zur Finanzierung unserer Projekte in Kenya eingesetzt und nicht zu Werbezwecken missbraucht.
Die anfallenden Reisekosten werden von uns selbstverständlich privat getragen.
Unsere diesjährige Mitgliederversammlung fand am 05.08.2017 in der Kleingartenkolonie Gartenfeld statt. Bei herrlichem Sommerwetter konnten wir ausführlich über den weiteren Fortgang unserer Projekte diskutieren. Mit dem Beitritt von Frau Bärbel Knuth konnten wir dankenswerter Weise weitere tatkräftige Unterstützung in unserem Kreis willkommen heisen.
Allen, die unsere Aktivitäten mit ihren kleinen und großen Spenden unterstützt haben, sagen wir auf diesem Wege unseren ganz herzlichen Dank.
Besonderer Dank gilt der Firma Kö-Be Klimatechnik GmbH in Berlin für ihre großzügige Unterstützung.
Sie alle tragen dazu bei, dass wir den Menschen in Kenya zur Seite stehen können.
Gabriele Salim Malumbo (1. Vorsitzende)
Fred Windt (2. Vorsitzender)
Kerstin Schliser (Kasenprüferin)
Kenya-Hilfe Berlin/Brandenburg e.V.
(gemeinnütziger Verein / non profit Organisation)
Menzelstr. 23/24, 12157 Berlin
Tel.: 0049 3322/ 4220485
http://www.kenya-hilfe-berlin.de
Spendenkonto:
Mittelbrandenburgische Sparkase
BLZ: 160 500 00
Kto: 382 500 4111
IBAN: DE52160500003825004111