An dieser Stelle bitten wir unsere Leserinnen und Leser um Verständnis, dass wir aus Datenschutzgründen keine Fotos und Namen unserer Patenkinder mehr im Internet veröffentlichen.
In der Hauptsache ermöglichen wir unseren derzeit fünf Schul-Patenkindern eine fundierte Schul- bzw. Berufsausbildung. Darüber hinaus fördern wir im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten zwei Landwirtschaftsprojekte in Masheheni und Tana River. Auch die Sicherung der Wasserversorgung in Malindi/Kasufini und in Masheheni wurde in diesem Jahr von uns unterstützt.
Bislang gibt es in Kenya nicht die Möglichkeit einer vergüteten betrieblichen Berufsausbildung. Berufliche Ausbildungsabschlüsse werden in der Regel an kostenpflichtigen Colleges bzw. Hochschulen erworben.
Die teils sehr hohen Kosten für diese Bildungseinrichtungen können Eltern aus den überwiegend ärmeren Bevölkerungsschichten meist nicht aufbringen. Auch die Gebühren für die allgemeinbildenden Grund- und Oberschulen steigen seit Jahren und sind für viele Eltern kaum erschwinglich.
So bleibt der Schulbesuch trotz offizieller Schulpflicht in Kenya vielen Kindern verwehrt. Die Kinder geraten dann schnell in die weit verbreiteten Drogenkreise und in daraus folgende Kriminalität.
Darum setzen wir alles daran, unseren Schul-Patenkindern den Weg in Bildung und soziale Sicherheit zu ermöglichen.
Unsere ursprünglich veranschlagten 50,00 Euro monatlich für eine Patenschaft reichen für eine Schul- bzw. Berufsausbildung oder gar ein Hochschulstudium schon lange nicht mehr aus. Die Differenzen finanzieren wir aus dem sonstigen Spendenaufkommen.
Darum ist es sinnvoll, die finanziellen Lasten eines Hochschulstudiums (Studiengebühren, Materialien, Lebensunterhalt) auf mehrere Paten-Schultern zu verteilen.
Der sehr angespannte kenianische Arbeitsmarkt bietet Studierenden kaum eine Möglichkeit des Hinzuverdienstes. Jede noch so geringe und schlecht bezahlte Beschäftigungsmöglichkeit muss meist ganze Familien ernähren.
Auch die derzeitige Umstellung des Schulsystems ähnlich dem uns bekannten mit sechs Jahren Grundschule und sechs Jahren Oberschule fordert von kenianischen Schulen einen enormen finanziellen Aufwand z.B. für den Bau neuer Fach-Klassenräume.
M. hat Ende Oktober den Studiengang “Film Production and Animation“ mit dem Diplom abgeschlossen. In Vorbereitung auf seinen Studienabschluss hat er von Januar bis April in Limuru ein Praktikum bei einer Filmproduktionsfirma absolviert. Da er teils verschiedene Arbeiten im “Home-Office“ erledigen konnte, musste er zum Glück nicht jeden Tag 40 Kilometer nach Limuru pendeln.
Aufgrund eines Todesfalls in der Familie konnten seine Eltern leider nicht zu seinem großen Tag nach Nairobi reisen.
So hat sich M. sehr gefreut, dass wenigstens ich an seiner “Graduation-Ceremony“ an seiner Seite sein konnte.
Allein für die Studiengebühren haben wir für das erste Jahr umgerechnet etwa 1.600 Euro aufgewendet. Inflationsbedingt sind auch die Lebenshaltungskosten in Nairobi stark gestiegen und steigen, wie in vielen Metropolen der Welt, stetig weiter. Mit gelegentlichen Aufträgen für kleinere Filmprojekte und dem Handel mit second-hand-Kleidung versucht er, zumindest teilweise selbst zu seinem Unterhalt beizutragen.
Seine beiden Patenfamilien aus Berlin und Meerbusch ermöglichen ihm nun die Fortsetzung seines Studiums bis zum Bachelor. Wir sind für die großzügige Unterstützung, auch im Namen von M., sehr dankbar.
M. hatte auch in diesem Jahr leider wieder häufige Schmerzkrisen, die durch ihre Sichelzellenanämie ausgelöst werden.
Präventiv versorgen wir sie zusätzlich mit dem für die Behandlung von Sichelzellen relativ neu zugelassenen Medikament Hydroxyurea. Die Kosten für ihre gesamte Medikation betragen umgerechnet etwa 300,00 Euro jährlich.
Damit hat sich die Häufigkeit der Krisen zum Glück etwas verringert. Trotzdem ist es immer wieder furchtbar, sie während ihrer Schübe so leiden zu sehen. Ihr Körpergewicht ist mit nur noch 43 kg eindeutig zu wenig. Trotz der damit verbundenen Schwäche hat sie für ihre Ausbildung ihr Bestes gegeben. Leider hat ihr im Oktober eine besonders schwere und langandauernde Schmerzkrise die Fortsetzung ihrer Ausbildung unmöglich gemacht. Sie wird also das letzte Semester im neuen Jahr wiederholen müssen und ihr Studium dann mit dem “Certificate in Business Management“ abschließen.
Für ihre wirtschaftliche Zukunft hat sie im Rahmen ihres Studiums ein kleines Start-Up-Unternehmen gegründet. Über eine Online-Plattform bietet sie handgefertigte kleine Teppiche, Dekorationen und Modeschmuck aus natürlichen Materialien an.
M. ist in diesem Jahr 15 Jahre alt geworden und hat das erste Oberschuljahr an der Bahari-Girls Secondary School in Mavueni/Kilifi mit Bestnoten abgeschlossen. Noch immer hat sie das Ziel, nach einem Medizinstudium als Gynäkologin die Versorgung von Frauen und Babys zu verbessern.
Beim Besuch der etwa sechs-stündigen Elternsprechtage erfahre ich viel über den im Vergleich zu europäischen Bedingungen harten Schulalltag. Auch nutze ich hier die Gelegenheit zu Gesprächen mit ihren Lehrern.
M. besucht die 5. Klasse in der Premier-School in Malindi seit Beginn des Jahres im Internat. Ihr Lehrer bestätigte mir, dass sie eine fleißige und gute Schülerin ist. Ihren Schwächen in Mathematik begegnen wir erfolgreich mit regelmäßigen Nachhilfestunden. Größeres Interesse hat sie offensichtlich am schriftlichen Deutsch-Unterricht. Ihre Hemmungen beim Sprechen versuchen wir noch gemeinsam zu überwinden. Besonderes Interesse hat sie zum Leidwesen ihres Klassenlehrers an digitalen Geräten wie Smart-Phone und Tablet. Andererseits wird sie sich dadurch zukünftig in der digitalisierten Welt gut zurechtfinden.
Im Frühjahr hat sie einen schmerzhaften Helicobacter auskuriert. Weitere nicht ausgefallene Milchzähne, die den bleibenden im Weg sind, wurden vom Zahnarzt gezogen. In naher Zukunft ist eine Kieferkorrektur mit festen Brackets geplant.
Nach der Reform des kenianischen Schulsystems wird sie die Grundschule bereits nach sechs Jahren abschließen und wie in Deutschland ab der siebten Klasse auf die Oberschule (Junior Secondary school) wechseln. Bis zur 9. Klasse kann sie den Schulbesuch aber weiter in der Premier School fortsetzen.
Dank neuer Paten aus Frankreich können wir seit Jahresbeginn die Schulgebühren für die 15-jährige T. aus Kasufini übernehmen. Sie besucht die Muthambi Girls High School in Meru und hat das erste Schuljahr mit guten Ergebnissen abgeschlossen. Ihre Noten in einigen Fächern möchte sie unbedingt mit Nachhilfe im nächsten Jahr verbessern. An den Schulbesuch so fern vom Elternhaus hat sie sich schnell gewöhnt. Ihr großes Interesse gilt den Naturwissenschaften.
In dieser Schule lernt sie als Muslimin auch die christliche Religion kennen. Bisher erfolgte der Religionsunterricht nach Konfessionen getrennt. Konfessionsübergreifender Unterricht trägt aber sicher zum Abbau von Vorurteilen bei.
Neben den inflationsbedingt stark gestiegenen Kosten für den Lebensunterhalt haben sich auch die Schulgebühren im gleichen Maß weiter erhöht. Auch Durchschnittsverdiener können die Schulgebühren trotz regelmäßiger Einkünfte oft nicht mehr aufbringen. Häufige Streiks sorgen immer öfter für Verdienstausfälle, selbst in sicheren Anstellungen.
So erreichen uns immer wieder Anfragen, ob wir nicht wenigstens durch die Übernahme der Schulgebühren helfen können. Im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten übernehmen wir in Einzelfällen die Schulgebühren, ohne dauerhafte Bindung an eine Patenschaft.
Beim Verteilen der gespendeten Brillen in Masheheni habe ich die Erfahrung gemacht, dass unangepasste Gleitsichtbrillen wenig hilfreich sind. Zukünftig nehmen wir gern Brillenspenden mit Einstärken-gläsern an.
Die Maismühle in Masheheni wird weiterhin viel genutzt. Der laufende Betrieb (u.a. Dieselmotor) wird durch die Erhebung einer geringen Gebühr bei den Nutzern finanziert. An den darüberhinausgehenden Kosten für die Instandhaltung beteiligen wir uns im erforderlichen Rahmen.
Zur Sicherung der Lebensmittel-Versorgung in Masheheni haben wir auch in diesem Jahr wieder den Maisanbau mit Saatgut, Dünger und Insektiziden unterstützt. Erstmals haben wir in gleicher Form auch in Madunguni ein Landwirtschaftsprojekt zum Maisanbau unterstützt. Den ursprünglichen Plan, in Tana River den Anbau von Mungbohnen zu fördern, mussten wir aufgeben, nachdem die Felder aufgrund massiver Regenfälle völlig unter Wasser stand.
Nachdem die Felder mithilfe eines Traktors umgepflügt und die ersten Regentropfen gefallen waren, wurden nacheinander erst Löcher in den trockenen Boden gehackt und danach exakt drei Saat-Körnchen in jedes Loch geworfen.
Nach wenigen Tagen und weiteren Regenfällen kamen tatsächlich erste kleine Pflänzchen aus dem Lehmboden zum Vorschein um dann zu lebenswichtigen Maispflanzen heran zu wachsen.
Die Handpumpe in Masheheni musste auch in diesem Jahr wieder wegen Materialermüdung repariert werden. Dem salzigen feuchten Klima halten die Metallteile nicht lange stand, so dass laufender Instandhaltungsaufwand erforderlich ist.
Der Umfang des Landwirtschaftsprojektes ist immer abhängig von unseren finanziellen Möglichkeiten. Aber es beschert vielen Menschen in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen sich der Preis für das Maismehl fast verdoppelt hat, den täglichen Maisbrei als Grundnahrungsmittel.
Das Landwirtschaftsprojekt liegt mir sehr am Herzen, weil wir hier kein fertiges Produkt liefern. Wir helfen bei der Beschaffung von Saatgut, Düngemitteln, Insektiziden etc. für etwa 2.500 Euro und der Ertrag wird von den Menschen selbst erarbeitet.
Die Wasserversorgung im Stadtteil Kasufini wurde durch die kenianische Regierung mit einem Brunnenprojekt gefördert.
Es fehlt jedoch an einer Speichermöglichkeit. Dafür haben wir in diesem Jahr einen 3000-Liter Tank beschafft und arbeiten nun am Bau eines Hochstandes für den Tank.
Die Auswirkungen von El-Nino führten, wie vom kenianischen Wetterdienst angekündigt, zu außergewöhnlich starken Regenfällen und Überschwemmungen. Betroffen davon waren u.a. auch die Küstenstädte Mombasa und Kilifi sowie zahlreiche Ländereien.
Wir präsentieren uns mit weiteren Informationen auf einer eigenen Internetseite unter https://www.kenya-hilfe-berlin.de/
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Gründen des Datenschutzes und zum Schutz der Privatsphäre Fotos unserer Patenkinder auf der Homepage nicht mehr veröffentlichen können.
Bastian Kirchner danken wir sehr herzlich für die kompetente und ehrenamtliche Gestaltung unserer Webseite.
Alle Spendengelder werden ausschließlich zur Finanzierung unserer Projekte in Kenya eingesetzt und nicht zu Werbezwecken verwendet.
Alle anfallenden Reisekosten werden von selbstverständlich privat getragen.
Allen, die unsere Aktivitäten mit kleinen und großen Spenden unterstützt haben, sagen wir auf diesem Wege unseren ganz herzlichen Dank.
Sie alle helfen uns, dass wir den Menschen in Kenya zur Seite stehen können.
Gabriele Salim Malumbo
Gabriele Salim Malumbo (1. Vorsitzende)
Fred Windt (2. Vorsitzender)
Kerstin Schlisser (Kassenprüferin)
Kenya-Hilfe Berlin/Brandenburg e.V.
(gemeinnütziger Verein / non profit Organisation)
Menzelstr. 23/24, 12157 Berlin
Tel.: 0049 3322/ 4220485
Spendenkonto:
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