Jahresbericht der Kenya-Hilfe Berlin/Brandenburg e.V. 2019

Gesundheitstation Mtangani

Unsere Gesundheitsstation wird alle drei Jahre vom Gesundheitsamt begutachtet. Das nahmen wir zum Anlass, einige witterungsbedingte Mängel zu beseitigen. Das feuchtwarme und salzige Klima nagt sehr am Material.

2017

Das Eingangstor, das an einigen Stellen völlig durchgerostet war, haben wir reparieren lassen und mit neuen Scharnieren lässt es sich nun auch wieder gut abschließen.

2017

Die Toilette hat eine neue Tür, die Abflüsse in den Räumen sind wieder dicht und der Außenanstrich wurde vorschriftsmäßig erneuert.

2017

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Das Gesundheitsamt hat bei seiner Begehung im Juni dann leider doch weitere Mängel festgestellt und deren Behebung gefordert:

Ausgiebige Regenfälle haben den Boden im Außenbereich an vielen Stellen aufgebrochen. Hier fordert das Gesundheitsamt die Verlegung eines flächendeckenden Fliesenbodens. Im letzten Jahr hatten wir bereits zwei Innenräume mit Fliesen ausgelegt. Nun ist auch der dritte Raum, der als Lagerraum für Medikamente u.ä. genutzt wird, mit Fliesen auszustatten.

Die Fenster sind mit Moskitogittern zu versehen und das Dach weist ebenfalls reparaturbedürftige Mängel auf.

2017

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Da die Mieteinnahmen von Dr. Masha die Reparaturkosten nicht vollständig decken können, beteiligen wir uns soweit erforderlich daran.


Patenkinder

An dieser Stelle bitten wir unsere Leserinnen und Leser um Verständnis, dass wir aus Datenschutzgründen keine Fotos und Namen unserer Patenkinder mehr im Internet veröffentlichen können. Auf Anfrage geben wir gern weitere Informationen über unsere Patenkinder weiter.

Sehr enttäuscht waren wir über den Entschluss von K.s Vater, seinen Sohn aus unserer Obhut und der Schule zu nehmen. Offensichtlich hatte er weitere persönliche Erwartungen, die wir nicht erfüllt haben. Mit dieser Mentalität kämpfen wir leider immer wieder, bleiben aber unserem Prinzip treu und versuchen weiter, mit unseren bescheidenen Mitteln möglichst vielen zu helfen. Korruptionsversuchen geben wir grundsätzlich nicht nach.

D. haben wir dieses Mal zu Hause in Marereni besucht. Sie lebt dort in einem einfachen Raum, kaum 8 qm, mit einer durchgelegenen Matratze auf dem Fußboden, eine Schnur quer durch den Raum dient als Kleiderschrank und ein kleiner Kohlekocher in der Ecke ersetzt die Küche. Sie ist ein sehr fröhliches Mädchen und die Schule macht ihr auch in der 10. Klasse weiterhin viel Spaß. Mit einer neuen Matratze, einem kleinen Stuhl und Tisch und einem Moskitonetz konnten wir ihre Lebensumstände wenigstens ein kleines bisschen verbessern.

M. hat die 11. Klasse der Oberschule in Nairobi mit weiterhin gutem Erfolg besucht. Wir haben ihn wieder in Nairobi einen Überraschungsbesuch abgestattet. Besuche außerhalb der Besuchstage werden in den Schulen nur ungern gesehen. Für den Besuch aus dem fernen Europa machte der Schulleiter eine großzügige Ausnahme. Nach seinem Abschluss Ende nächsten Jahres würde er sich gern mit Jura befassen, um dem Rechtsstaat ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Für sein letztes Schuljahr haben wir ihm einen neuen Laptop zur Verfügung gestellt. Die Idee einer preiswerteren gebrauchten Variante hat sich bereits in der Vergangenheit als problematisch erwiesen. Geräte aus zweiter Hand sind aus sicherer Quelle kaum zu erstehen. Meist wurden sie gestohlen und als Käufer kommt man schnell in Schwierigkeiten.

M. ist begeistertes Mitglied der Pfadfinder und kam gerade von einem Ausflug ins Hochland zurück als wir sie besuchten.  Sie unternimmt  viele Reisen, auch in Nachbarländer, und lernt dabei mit Gleichgesinnten Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Sie hat in diesem Jahr die fünfte Klasse abgeschlossen. Ihr Unterricht geht in der Woche bis 17:00 Uhr und am Abend ist sie mit umfangreichen Hausaufgaben beschäftigt.

Ihre kleine Schwester M. ist in diesem Jahr sieben geworden und seit Januar stolzes Schulkind der ersten Klasse. Lesen, Schreiben und Rechnen hat sie bereits in der Vorschule gelernt. M. ist ein richtiger kleiner Wirbelwind und hat immer irgendwelche Flausen im Kopf. Wie ihre große Schwester hat sie sich den Pfadfindern angeschlossen und fördert damit ihr Sozialverhalten in der Gemeinschaft. Schon jetzt hat sie ein wachsames Auge auf ihre Mitmenschen und packt an, wo sie gebraucht wird.
Weil man uns mittlerweile gut kennt, durften wir in M.s Klasse mal ein halbes Stündchen am Unterricht teilnehmen. Seit eine windige „Hilfs“-Organisation mit Fotos von Schule und Kindern im Internet ihr Unwesen trieb, werden solche Aktionen von der Schulleitung normalerweise konsequent abgelehnt. Wir durften dann im Suaheli-Unterricht unsere Sprachkenntnisse auch etwas erweitern.

Unser Sorgenkind M. hat im letzten Jahr die Oberschule mit mäßigem Erfolg abgeschlossen. Ihre langen, durch ihre Sichelzellenkrankheit bedingten Fehlzeiten, konnte sie trotz großen Fleißes nur bedingt ausgleichen. Ein Computer-Kurs, den sie nach ihrem Schulabschluss besucht hat, hat bei ihr großes Interesse an Word, Excel und Co. geweckt. Im Mai hat sie am College in Kilifi eine Ausbildung in ICT (Informations- und Kommunikationstechnologie) begonnen. Um die schulischen Lücken zu schließen, hat sie vor der Ausbildung ein Einstiegssemester besucht. Ihre häufigen Krankheitsschübe erfordern einen Ausbildungsort in der Nähe ihres Heimatdorfes. Im Krankheitsfall ist sie weiterhin auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen. Andererseits möchte sie sich mit ihren 21 Jahren auch langsam vom Elternhaus abnabeln. Ein schwieriger Konflikt.   


Informationen zu Schulpatenschaften

Hatten wir in der Vergangenheit  eher mit stetig steigenden Schulgebühren zu kämpfen, stehen wir nun vor einem weiteren Problem…

In den nächsten Jahren werden auch M. und D. in die Ausbildung gehen.

Betriebliche Ausbildungsgänge mit einer Ausbildungsvergütung gibt es in Kenya faktisch nicht. Berufliche Ausbildungsgänge gibt es nur an weiterführenden Schulen (Colleges). Die Gebühren für die Colleges liegen weit über denen der allgemeinbildenden Oberschulen. Da diese Colleges in der Regel nicht am Wohnort liegen, müssen die Schüler in Hostels untergebracht werden. Weitere Kostenfaktoren sind die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten einschließlich Unterkunft und Krankenversicherung.

Unser Spendenaufkommen erlaubt uns derzeit leider nicht, weitere Patenkinder aufzunehmen. Wir müssen vorrangig die zukünftigen Ausbildungskosten unserer jetzigen Kinder sichern. Sehr hilfreich wären uns Co-Patenschaften, mit denen die Kosten auf mehrere Paten verteilt werden können.


Brunnenprojekt

Unser Brunnenprojekt hat uns eine große Überraschung beschert. Mathias hat mit seiner Frau einen Kleinkredit über ein Dorfprojekt aufgenommen und unweit unseres zweiten Bohrlochs doch noch Süßwasser zutage gefördert. Bevor ich es glauben konnte, habe ich mich mit einer kleinen Wasserprobe selbst davon überzeugt. Es geschehen noch Zeichen und Wunder… Damit ist die Trinkwasser-Versorgung für die Landbevölkerung in Sabaki-Masheheni sehr viel sicherer und leichter geworden.

2019

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Bisher wurde das Trinkwasser meist von Kindern mühselig aus dem Sabaki-Fluss gewonnen. Gerade in letzter Zeit gab es dabei immer wieder tödliche Zwischenfälle mit Flusspferden.

Der Klimawandel beschert den Menschen dort einen dauerhaften Kampf ums tägliche Überleben. Entweder die Regenzeit fällt völlig aus….

2019

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…oder das Land versinkt samt Ernte wochenlang in den Fluten.

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Mit dem neu gewonnen Süßwasser ist es nun auch möglich, unabhängig von der Regenzeit eine Aussaat gedeihen zu lassen und den lebensnotwendigen Mais ganzjährig zu ernten. Auch die Vitaminversorgung mit Obst und Gemüse ist nun ganzjährig gesichert.

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Großflächige Landwirtschaft ist natürlich nicht mit der Gießkanne möglich. Deshalb haben wir das Projekt mit einer kleinen Solaranlage unterstützt. Auf diese Weise versorgt schon der Gemeinschaftsbrunnen in Mtangani sehr erfolgreich die Nachbarschaft von Mathias.

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Da die Batterien sicher untergebracht werden müssen, waren hier umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich. Der 5000 Liter-Tank steht nun oben auf dem abgeschlossenen Raum und füllt sich automatisch auf, wenn der Wasserpegel eine bestimmte Grenze unterschreitet. Nun gibt es jederzeit sauberes Trinkwasser und niemand muss sich am Fluss der Gefahr durch Flusspferde und Krokodile aussetzen.

2019

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Die Kinder in der Umgebung unseres Brunnens haben sich riesig über Kugelschreiber, Buntstifte und eine riesige Bonbontüte gefreut.

2019

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Pläne für 2020

Weiterhin setzen wir uns für gute Bildungschancen als Voraussetzung für die Existenzsicherung der Kinder ein. Darüber hinaus fördern wir die medizinische Versorgung, insbesondere in der Gemeinde Mtangani.  

Ergänzend dazu unterstützen wir mit unserem Brunnenprojekt die Versorgung der Landbevölkerung mit sauberem Trinkwasser.

Diese Ziele sind auch zukünftig nur durch unser Spendenaufkommen zu realisieren. Dabei helfen uns die regelmäßigen Zahlungen ebenso wie auch viele kleine Einzelspenden.

Wir danken allen Spendern und den Pateneltern auch im Namen der Kinder, die auf diesem Wege Ihre treue Unterstützung erhalten. Mit einer guten Schulbildung geben Sie den Kindern die Möglichkeit, ihr Leben eines Tages selbstbestimmt und ohne Existenznot gestalten zu können.

Im Frühjahr 2020 wird Gabriele Salim Malumbo wieder für die weitere Projektorganisation vor Ort sein.

Sie wird unsere Patenkinder besuchen und uns über die weitere Entwicklung unserer Schützlinge informieren.

In der Gesundheitsstation wird sie sich über den Stand der Reparaturarbeiten informieren und Dr. Masha bei seiner Arbeit in Mtangani treffen.


Weitere Informationen und Danksagungen

Um möglichst vielen Menschen unseren Verein mit unseren Projekten näher zu bringen, präsentieren wir uns auf einer eigenen Internetseite unter www.kenya-hilfe-berlin.de .

Dort finden Sie auch ausführliche Informationen zu unseren Schulpatenschaften und über das kenyanische Schulsystem.

Auch diesen Jahresbericht werden wir dort einstellen. Aus Gründen des Datenschutzes werden dort die Namen sowie Fotos unserer Patenkinder nicht veröffentlicht.

Bastian Kirchner danken wir sehr herzlich für die kompetente und ehrenamtliche Gestaltung unserer Webseite.

Alle Spendengelder werden ausschließlich zur Finanzierung unserer Projekte in Kenya eingesetzt und nicht zu Werbezwecken missbraucht.

Anfallende  Reisekosten werden von uns selbstverständlich privat getragen.

Allen, die unsere Aktivitäten mit ihren kleinen und großen Spenden unterstützt haben, sagen wir auf diesem Wege unseren ganz herzlichen Dank.

Auch in diesem Jahr hat uns die Firma Kö-Be Klimatechnik GmbH in Berlin großzügig unterstützt.

Sie alle tragen dazu bei, dass wir den Menschen in Kenya zur Seite stehen können.

 

Gabriele Salim Malumbo (1. Vorsitzende)

Fred Windt (2. Vorsitzender)

Kerstin Schlisser (Kassenprüferin)

 

Kenya-Hilfe Berlin/Brandenburg e.V.

(gemeinnütziger Verein / non profit Organisation)

Menzelstr. 23/24, 12157 Berlin

Tel.: 0049 3322/ 4220485

www.kenya-hilfe-berlin.de

 

Spendenkonto:

Mittelbrandenburgische Sparkasse

BLZ: 160 500 00

Kto:  382 500 4111

IBAN: DE52160500003825004111

 

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letzte Aktualisierung:
08.02.2023
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